Berufliche Qualifizierung & Engagement
1981 – 1986
Seit 1980
Seit 1988
1987 – 1989
1991 – 1994
1991 – 1992
1994 – 2005
1995
Seit 1995
Seit 1995
Seit 1995
Seit 1995
Studium der Forstwissenschaften, Albert-Ludwig Universität, Freiburg
- Diverse Praktika in privaten und staatlichen Forstbetrieben
- Praktika Virginia Tech, US Forst Service
Betreuung des eigenen Familien – Forstbetriebs „Junkernwald“
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e.V.
Referendarzeit Hessische Landesforstverwaltung
Bundesgeschäftsführer des Deutschen Forstvereins e.V.
Geschäftsführer LV Hessen Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
Vereidigter Sachverständiger für Forstwirtschaft
Studium und Abschluss „Immobilienökonom EBS“
Bewirtschaftung eines Naturwaldes in Tasmanien
Geschäftsführender Gesellschafter Bethmann’sche Familienverwaltung, Frankfurt a. M.
Aufsichtsratsmandate in diversen Unternehmen der freien Wirtschaft (VC, Food, Immobilien)
Betriebsberatung im Bereich Forstwirtschaft
Profil
Christian Freiherr von Bethmann
Assessor des Forstdienstes
Immobilienökonom EBS
Die Evolution des Menschen hat ihren Ursprung im Wald.
Intuitiv und emotional fühlen wir uns dem Wald verbunden, auch wenn wir mit der Zivilisation den Wald als Wohnort weitgehend verlassen haben.
Wälder sind weltweit, regional wie überregional Lebensgrundlage für uns Menschen. Nur eine gegenüber der Natur respektvolle und zugleich kundige Bewirtschaftung der Wälder gewährt uns Menschen nachhaltig eine Vielfalt an Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen.
Kaum ein zweiter Unternehmensbereich wird durch seine, die freie Landschaft prägende Sichtbarkeit und als Erholungsraum in der Öffentlichkeit so aufmerksam wahrgenommen, wie die Forstwirtschaft. In Wäldern und bei der Waldbewirtschaftung sind ökologische und ökonomische Interessen in einen nachhaltigen Ausgleich zu bringen. Schon 1713 prägte Hans-Carl von Carlowitz für verantwortungsvolle und vorausschauende Forstwirtschaft den Begriff der „Nachhaltigkeit“.
Wohl über 90 Prozent der Eigentümer von Wald, ob im Privatwald, in Genossenschaftswäldern oder im Kommunalwald verfügen über keine forstliche Ausbildung.
Als forstlicher Unternehmensberater mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Umsetzung aller Arbeitsbereiche der Forstwirtschaft unterstütze und berate ich seit vielen Jahren Waldeigentümer und forstliche Kolleginnen und Kollegen bei
Durch meine persönliche Erfahrung betrachte ich den Wald zunächst aus unternehmerischer Sicht. Am Anfang eines Beratungsmandates müssen die für den Einzelbetrieb individuellen Potentiale der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen identifiziert werden. Gleichzeitig gilt es, den „Status quo“ des jeweiligen Betriebes zu erfassen. Soweit sich Chancen für eine Verbesserung der Bewirtschaftungskonzeption zeigen, erarbeite ich gemeinsam mit dem Waldeigentümer einen Zielsetzungskatalog.
Naturkundliche Basis meiner Waldbewirtschaftungskonzeptionen ist aus ökonomischen wie ökologischen Gründen die „Naturnahe Waldwirtschaft“. Forstfachlich steht dafür auch der Begriff „Dauerwald“. Nach meiner über 40-jährigen beruflichen Erfahrung gewährt der ganzheitliche Denkansatz des „Dauerwaldes“ ein Maximum an Interessenausgleich zwischen den ökonomischen und ökologischen Interessen der Eigentümer, wie aber auch der Gesellschaft.
Waldwirtschaft
Waldbau und Naturnahe Waldwirtschaft
Leitgedanke einer naturnahen Bewirtschaftung ist, die Natur und ihre ihr eigene Dynamik und Kraft, sich bei Störungen des Waldgefüges als Waldökosystem zu erhalten und zu regenerieren (Resilienz), in das Bewirtschaftungskonzept so umfänglich als möglich einzubinden.
So viel Natur wie möglich, so wenig Kultur wie vertretbar!
Gleichzeitig soll bei ganzheitlicher und systemischer Betrachtung des Waldökosystems das Netzwerk der Artenvielfalt, die Biodiversität, auf ganzer Betriebsfläche beachtet werden. Die Berücksichtigung der Schutzfunktionen des Waldes wird damit zum Garant von Waldstrukturen, die gleichzeitig die Nutzungsoptionen erweitern.
Die Holznutzungen erfolgen als sogenannte Einzelbaumwirtschaft, bei der Bäume in Hinblick auf ihre individuellen Merkmale und Qualitäten begutachtet und Holznutzungen sehr selektiv durchgeführt werden. In den Störungszonen des Waldes, die durch die Holznutzung oder auch natürliche Zerfallsprozesse im Wald entstehen, und in denen das Tageslicht den Waldboden erreicht, entwickelt sich weitgehend ohne künstliche Eingriffe eine artenreiche Bodenvegetation aus Kräutern, Sträuchern und jungen Baumkeimlingen, die Naturverjüngung.
In der Forstwissenschaft wird diese Wirtschaftsweise, bei der auf einer definierten Fläche ein Kontinuum an Entstehen, Nutzen und auch natürlichem Vergehen zu beobachten ist, auch als „Dauerwald-Wirtschaft“ bezeichnet. Im Englischen wird das Konzept mit den Begriffen „uneven age management“ oder „close to nature management“ bezeichnet.
Die konsequente Einbindung aller Entwicklungsstadien eines natürlichen Waldökosystems von den Pionierwaldstadien bis zur Zerfallsphase mit einzelnen natürlich absterbenden, teils weit über mehrere Jahrhunderte alten Bäumen ist Leitgedanke der naturnahen Waldwirtschaft. Die Integration dieser beiden Start- und Endpunkte der Waldentwicklungsphasen und partielle Nutzungs- und Eingriffsverzichte fördern die Entwicklung des Strukturreichtums und der Biodiversität von Waldökosystemen, auch wenn sie als Wirtschaftswald genutzt werden.
In Hinblick auf die Beachtung und Förderung der systemeigenen Prozesse des Waldökosystems spreche ich von einer „Prozesswirtschaft“, bei der im Sinne des auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgeführten Satzes „panta rhei“ (alles fließt) das Wirtschaften als ein Lenken der sich in Bewegung befindlichen Dinge verstanden wird.
Die sich aus dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft entwickelnden Waldstrukturen muten wie Naturwälder an. Naturnah strukturierte Wälder gewähren umfassend die Schutzfunktionen des Waldes im Sinne des Lebensraums und der existentiellen Daseinsvorsorge.
Nicht zuletzt sind es gerade die Dauerwaldstrukturen, die als wirtschaftliches Rückgrat die flexible Holznutzungsoption eröffnet. Der Dauerwald strebt eine größere Stabilität gegenüber Schadereignissen an, um damit eine zwangsweise Holzernte (Kalamitätsnutzung) auf ein Minimum zu reduzieren. Während homogene Altersklassenwälder Durchforstungsmaßnahmen und Pflegeeingriffe erfordern, sind im Dauerwald Baumfällungen möglich, ohne zwingend zu sein.
Schmetterlinge im Junkernwald (PDF)
Überhöhte Schalenwildpopulationen richten in der Kulturlandschaft nicht nur erhebliche wirtschaftliche Schäden an. Schalenwild reduziert durch teils selektiven Verbiss bestimmter Pflanzen den Artenreichtum der natürlichen Flora und speziell der Naturverjüngung verschiedener Baumarten.
Artenarmut der Bodenvegetation wirkt sich direkt auf den Artenreichtum an Insekten- und Vogelarten aus. Mangelnde Bodendeckung reduziert zusätzlich massiv die Rückhaltekraft von Starkregen (Hochwasserschutz) und schränkt die Grundwasserneubildung in Wäldern ein. Eine Waldbewirtschaftung, die Laubholzbäume und Strukturreichtum fördert, schafft nicht nur ästhetisch schöne Wälder, sondern unterstützt nachweislich die Funktion der Wälder als Trinkwassereinzugsgebiete.
Im Gebirgswald ist eine dichte und strukturreiche Bodenvegetation Voraussetzung für den natürlichen Lawinenschutz durch Wald.
Gravierend wird der Wildverbiss zum Problem, wenn sich Wälder, wie derzeit durch die Trockenheit und heißen Sommertemperaturen, auf großer Fläche auflösen und nicht selber mit ihrem möglichen Artenreichtum regenerieren können.
Die wirtschaftlich messbaren Schäden durch Wild können im Einzelfall bis zu € 300,- und mehr pro Jahr und Hektar betragen.
Jagd und Wildbewirtschaftung ist in Kulturlandschaften unabdingbarer Bestandteil der Waldbewirtschaftung.
Die Jagd wird in Deutschland mehrheitlich im Rahmen der Freizeitgestaltung der Jagdscheininhaber betrieben. Das Interesse der Freizeitjagd ist sehr verständlich das Erleben eines ausreichend sichtbaren und damit „bejagbaren“ Wildbestandes. Von Jägern gehegte Wildpopulationen, die eine regelmäßige Sichtbarkeit ermöglichen, sind in den allermeisten Fällen aber nicht mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über natürliche Regenerationszyklen natürlicher Ökosysteme in Einklang zu bringen.
Qualifizierte Jagdausübung unter Berücksichtigung der Wildbiologie, des Tierschutzes und unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Jagdrechtsinhaber wie auch der Gesellschaft erfordert professionelle Jagdkonzepte.
Im Rahmen der Beratung in Einzelbetrieben analysiere ich zunächst den Einfluss der Wildpopulation auf die vom Eigentümer angestrebten Wirtschaftsziele. Gemeinsam mit dem Eigentümer entwickle ich Konzepte, um die Jagd und Wildbewirtschaftung im Interesse der Erreichung der Wirtschaftsziele gegebenenfalls neu auszurichten.
Beim Thema Jagd und Wildbewirtschaftung darf der emotionale Faktor und das Konfliktpotential mit der Freizeitjagd nicht unterschätzt werden. Da Wildpopulationen immer in gewissem Umfang Wanderbewegungen ausüben und Streifgebiete haben, bleibt die Jagdausübung in einzelnen Jagdflächen selten ohne mehr oder weniger gravierende Einflüsse auf benachbarte Jagdreviere. Meine Jagdberatung konzentriert sich neben Fragen der jagdlichen Praxis als Handwerk deshalb sehr bewusst auf die Vermittlung und Moderation einer an den Belangen der naturnahen Waldwirtschaft orientierten Wildbewirtschaftung gegenüber den Jagdbehörden und der benachbarten Jägerschaft.
Vgl. meinen Vortrag: "Jagd als Teil erfolgreicher Waldwirtschaft" (PDF)
Waldwirtschaft
Die Jagd ist untrennbar mit der Evolution des Menschen als „Jäger und Sammler“ verbunden. Doch die Jagd in einer Kulturlandschaft unterscheidet sich grundlegend von der Jagd in ursprünglichen Lebensräumen. Während die Jagd im ursprünglichen Kontext unabdingbarer Teil der Ernährung war, und die Jagd in der Wildnis eine Möglichkeit ist, wird die Jagd in der Kulturlandschaft zum notwendigen, regulativen Eingriff.
Eine vom Menschen durch die Bewirtschaftung (Kultivierung) überformte Landschaft ehemals natürlicher Lebensräume schließt ein natürliches und sich selbst regulierendes Gleichgewicht zwischen Lebensraum und den darin lebenden Räuber- und Beutetieren weitgehend aus.
In den Lebensräumen unserer Kulturlandschaft sind es besonders verschiedene Schalenwildarten, die als „Kulturfolger“ durch das fast unbegrenzte Nahrungsangebot der Agrarlandschaft, aber auch der „kultivierten“ Wälder ohne eine künstliche Regulation in ihrer Populationsentwicklung keine Begrenzung erfahren.
Jagd und Waldwirtschaft
Eigener Betrieb
Ziel der Bewirtschaftung
Der Junkernwald ist mit einer Versuchsfläche an der wissenschaftlichen Erforschung der Bewirtschaftung von Dauerwald durch die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Deutschland e.V. (ANW Deutschland e.V.) in Zusammenarbeit mit der französischen Organisation AFI (Association Futaie Irreguliere) beteiligt.
Seit ca. 40 Jahren leite ich verantwortlich die Bewirtschaftung des Junkernwaldes. Alle maßgeblichen Arbeiten im Wald werden von mir veranlasst oder teils auch selber durchgeführt.
Neben den Leitungs-, Verwaltungs- und Holzverkaufsaufgaben, übernehme ich einzelne Baumfällungen und pflanze selber bis zu 1.000 junge Bäume seltener Mischbauarten (z.B. Eiben, Speierling, Elsbeere, Esskastanie, Weißtannen).
Ich betreue den Regiejagdbetrieb inklusive der Wildbretvermarktung. Die eigene Beteiligung an der Jagdausübung ist Motor und Motivation für die unentgeltlich jagenden Helfer im Jagdbetrieb.
Mit einem betriebseigenen Schlepper und teils selbst konzipierten Wegebauanbaugeräten unterhalte ich sehr zum Vergnügen meiner Kinder (Papa ist auf dem Schlepper) seit über 40 Jahren das Waldwegenetz. Dahinter steht der Anspruch, dass die Waldwege an 365 Tagen im Jahr eine Holzabfuhr ermöglichen sollten, ohne dass auch bei starker Inanspruchnahme Wege nach der Holzernte grunderneuert werden müssten.
Wenn auch Sie sich für „Naturnahe Waldwirtschaft“ und einschlägige Beratung interessieren, besuchen Sie mich!
Ein Erstbesuch ist kostenfrei und ermöglicht Ihnen einen Einblick in die faszinierende Welt eines naturnahen und wild erscheinenden Wirtschaftswaldes.
Projekte
Walderhalt ist wesentlicher Faktor der Daseinsvorsorge. Alles Handeln hat sich am Erhalt und der Stärkung der Waldökosysteme zu orientieren. In der aktuellen Krise der Forstwirtschaft befasst sich meine Beratung nicht mehr nur mit Verbesserungsoptionen, sondern mit dem Überleben der Betriebe und den Perspektiven für die Zukunft.
Beginnend mit dem Sturmtief Friederike am 18. Januar 2018 und der folgenden extremen Trockenheit mit gleichzeitigen Hitzerekorden in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sind viele Forstbetriebe in eine wirtschaftlich existentiell bedrohliche Situation geraten. Auf inzwischen geschätzten bis zu ca. 400.000 Hektar sind Waldbestände vertrocknet oder durch Forstschädlinge weitgehend vernichtet worden. Das Holzaufkommen aus den Schadgebieten hat den Holzmarkt in seiner Aufnahmekapazität überlastet und die Rundholzpreise haben soweit nachgegeben, dass Schadholz häufig nicht mehr kostendeckend aufgearbeitet werden kann.
Die Forstwissenschaft wie einzelne Forstbetriebe suchen Konzepte, Waldökosysteme bei den aktuell extremen Witterungsverhältnissen überhaupt zu erhalten bzw. neu aufzubauen. Neben dem bisherigen „Funktionskanon“ Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion tritt der maßgebliche Einfluss der Bewirtschaftung von Waldflächen für die Sicherung des Wasserhaushalts, des Hochwasserschutzes wie auch der Grundwasserneubildung gezielt in den Vordergrund.
In allen Projekten, die sich mit der Waldbewirtschaftungsform befassen, stand für mich immer die „Naturnahe Waldwirtschaft“ im Mittelpunkt. Mit über 40 Jahren praktischer Erfahrung in der Anwendung der Grundideen naturnaher Waldwirtschaft im eigenen Familienbetrieb gibt es für mich im Rahmen nachhaltiger Waldbewirtschaftung keine Alternative. Die aktuellen Waldschäden bestärken mich in der Auffassung, dass die Idee der Nutzung der natürlichen Resilienz der Natur, sich als Waldökosystem auf Störungen aller Art von innen heraus regenerieren zu können, die zentrale Konzeption der Waldbewirtschaftung im wirtschaftlichen Interesse der nachhaltig wirtschaftenden Waldbesitzer sein wird.
Insofern wenden sich meist Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer an mich, die gezielt ihren Forstbetrieb von einer konventionellen Waldbewirtschaftung (Altersklassenwald) zur naturnahen Waldwirtschaft (Dauerwald) entwickeln wollen.
Neben den beispielhaft unten aufgelisteten Einzelprojekten habe ich im Laufe der Jahre ungleich mehr Forstbetriebe besichtigt oder für Mandanten Kaufoptionen geprüft. In vielen Fällen hat mich die eingehende Prüfung veranlasst, von einem Kauf der Waldflächen zu den aufgerufenen Konditionen abzuraten.
Neuorganisation eines Kommunalforstbetriebes
Neuorganisation eines ca. 2.000 Hektar großen Kommunalforstes in Hessen. Die Ablösung der staatlichen Beförsterung und Aufbau der Eigenbewirtschaftung. Damit verbunden sollte der Betrieb auf Naturnahe Waldwirtschaft umgestellt werden. Schwerpunkt war die Einbindung und Unterrichtung der Bevölkerung über die Belange des Forstbetriebes. Projekt abgeschlossen.
Beratung Bewirtschaftungskonzept Privatwald
Betreuung und Beratung verschiedener privater Waldbesitzer in Brandenburg mit zusammen ca. 3.000 Hektar, die sich zu einem Betriebsverbund zusammengeschlossen haben. Temporäre Übernahme der Bewirtschaftung von Teilflächen, Beteiligung am Jagdbetrieb. Projekt abgeschlossen.
Kauf eines Forstbetriebes
Beratung beim Kauf eines ca. 300 Hektar großen Forstbetriebes in Hessen durch einen privaten Investor inkl. einer temporären Bewirtschaftung für zwei Jahre. In diesem Projekt wurde auch die Jagdleitung (Rotwild, Muffelwild, Rehwild, Jagdstrecke ca. 80 Stück p.a.!) übernommen. Der Betrieb sollte auf Naturnahe Waldwirtschaft umgestellt werden. Projekt abgeschlossen.
Gutachtliche Stellungnahmen
Verschiedene gutachterliche Stellungnahmen zur Bewirtschaftung einzelner Kommunalwälder in Hessen mit Erarbeitung von Empfehlungen für die Verbesserung oder auch Neuausrichtung von Wirtschaftszielen. Diverse Projekte abgeschlossen; aktuelle Projekte in Bearbeitung.
Kauf und Neuorganisation eines privaten Forstbetriebes
Beratung beim Kauf und Neuorganisation der Bewirtschaftung von ca. 1.300 Hektar Forstbetriebsfläche in Bayern (Fichten-Hochleistungsbetrieb) durch einen privaten Investor. Für den Betrieb wurde ein qualifizierter Betriebsleiter vor Ort für die Umstellung auf die Naturnahe Waldwirtschaft inkl. der Organisation des Jagdbetriebes eingestellt. Projekt wird langfristig betreut.
Bewirtschaftung Naturwaldbetrieb Tasmanien
Seit 1995 Bewirtschaftung eines privaten Naturwaldbetriebes mit ca. 950 Hektar in Tasmanien nach den Grundsätzen Naturnaher Waldwirtschaft bzw. Pro Silva. Entwicklung eines Nutzungskonzeptes, Schulung der Dienstleisterinnen vor Ort, Konzeption der Walderschließung, Verhandlungen mit der benachbarten Nationalpark-Verwaltung über Recreation Potentiale. Projekt wird langfristig betreut.
* Aus Diskretionswünschen meiner privaten und öffentlich rechtlichen Mandanten verzichte ich auf die konkrete Nennung und Beschreibung meiner Beratungs-Projekte. Sprechen Sie mich an – in Einzelfällen kann nach Rücksprache gerne der Kontakt zu Mandanten hergestellt werden.
Kooperationen
Hier finden Sie Organisationen und Beiträge, deren Sichtweise und Hinweise ich in Hinblick auf die fachliche Ausrichtung meiner Beratung schätze.
Organisationen
Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW)
Bundesverband Deutschland e.V.,
Pro Silva Austria (Pro Silva)
Ökologischer Jagdverband e.V. (ÖJV)
Premium - Wanderweg „Junkernpfad“
www.wanderinstitut.de/premiumwege/hessen/extratour-junkernpfad
Beiträge
Vortrag: „Jagd als Teil erfolgreicher Waldwirtschaft“ (Reichelsheim 2012 – Hessischer Waldbesitzerverband) [PDF]
Schmetterlinge im Junkernwald [PDF]
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich im Einzelfall keine Gewähr.
Kontakt
0049 (0) 6427-8024
0049 (0) 6427-2543
0049 (0) 172 6613913
Christian Freiherr von Bethmann
Am Forsthaus 1
35091 Cölbe-Schönstadt
T.
F.
M.
christian.bethmann@bethmann-waldberatung.de
© alle Fotos: Dr. Susanne Kress
Christian Freiherr von Bethmann
Assessor des Forstdienstes
Immobilienökonom EBS
Die Evolution des Menschen hat ihren Ursprung im Wald.
Intuitiv und emotional fühlen wir uns dem Wald verbunden, auch wenn wir mit der Zivilisation den Wald als Wohnort weitgehend verlassen haben.
Wälder sind weltweit, regional wie überregional Lebensgrundlage für uns Menschen. Nur eine gegenüber der Natur respektvolle und zugleich kundige Bewirtschaftung der Wälder gewährt uns Menschen nachhaltig eine Vielfalt an Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen.
Kaum ein zweiter Unternehmensbereich wird durch seine, die freie Landschaft prägende Sichtbarkeit und als Erholungsraum in der Öffentlichkeit so aufmerksam wahrgenommen, wie die Forstwirtschaft. In Wäldern und bei der Waldbewirtschaftung sind ökologische und ökonomische Interessen in einen nachhaltigen Ausgleich zu bringen. Schon 1713 prägte Hans-Carl von Carlowitz für verantwortungsvolle und vorausschauende Forstwirtschaft den Begriff der „Nachhaltigkeit“.
Wohl über 90 Prozent der Eigentümer von Wald, ob im Privatwald, in Genossenschaftswäldern oder im Kommunalwald verfügen über keine forstliche Ausbildung.
Als forstlicher Unternehmensberater mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Umsetzung aller Arbeitsbereiche der Forstwirtschaft unterstütze und berate ich seit vielen Jahren Waldeigentümer und forstliche Kolleginnen und Kollegen bei
Durch meine persönliche Erfahrung betrachte ich den Wald zunächst aus unternehmerischer Sicht. Am Anfang eines Beratungsmandates müssen die für den Einzelbetrieb individuellen Potentiale der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen identifiziert werden. Gleichzeitig gilt es, den „Status quo“ des jeweiligen Betriebes zu erfassen. Soweit sich Chancen für eine Verbesserung der Bewirtschaftungskonzeption zeigen, erarbeite ich gemeinsam mit dem Waldeigentümer einen Zielsetzungskatalog.
Naturkundliche Basis meiner Waldbewirtschaftungskonzeptionen ist aus ökonomischen wie ökologischen Gründen die „Naturnahe Waldwirtschaft“. Forstfachlich steht dafür auch der Begriff „Dauerwald“. Nach meiner über 40 jährigen beruflichen Erfahrung gewährt der ganzheitliche Denkansatz des „Dauerwaldes“ ein Maximum an Interessenausgleich zwischen den ökonomischen und ökologischen Interessen der Eigentümer, wie aber auch der Gesellschaft.
Der Forstbetrieb meiner Familie, im örtlichen Sprachgebrauch der „Junkernwald“ genannt, liegt ca. 10 km nördlich von Marburg und gehört zum Wuchsgebiet Nordwesthessisches Bergland.
Der Junkernwald mit ca. 320 Hektar Betriebsfläche stockt bei durchschnittlichen Wuchsverhältnissen auf sogenanntem „mittlerem Buntsandstein“ und teilt sich zu ca. 50 % in von Kiefern und Fichten und zu 50% in von Buchen und Eichen dominierten Waldstrukturen auf. Das Gelände variiert von eben bis steil geneigt, ist aber zu 95% maschinell befahrbar. Die Höhen liegen zwischen 220 und 360 m über NN. Das Klima ist schwach subkontinental. Die Jahresniederschläge betragen ca. 650 mm, die Durchschnittstemperatur beträgt ca. 8° C.
Vorkommende Schalenwildarten sind Rotwild als seltenes Wechselwild, Rehwild und Schwarzwild als Standwild.
In fast 50 Jahren Bewirtschaftung nach Grundzügen naturnaher Waldwirtschaft haben sich auf großen Flächen Mischwaldstrukturen entwickelt, in denen sich, teils ergänzt durch Pflanzung, teils durch Naturverjüngung, eine große Anzahl auch seltenerer Mischbaumarten finden lassen.
Ziel der Bewirtschaftung ist eine an den Liquiditäts-bedürfnissen des Eigentümers orientierte Erwirtschaftung von finanziellen Überschüssen.
Die Bewirtschaftung hat dabei selbstverständlich alle gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen. Ergänzend zu den einschlägigen Forst- und Waldgesetzen sind einzelne Waldflächen als Wasserschutzgebiete für die Trinkwassergewinnung ausgewiesen, Teilflächen sind als Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete mit Brutvorkommen seltener Vogelarten geschützt.
Über gesetzliche Vorgaben hinaus nimmt die Bewirtschaftung Rücksicht auf die Anliegen der Bevölkerung. Der Junkernwald wird von Spaziergängern unter anderem auf dem Premium-Wanderweg „Junkernpfad“ als beliebtes Naherholungsgebiet in Anspruch genommen. Die Grundschule und der Kindergarten nutzen den Junkernwald als Erlebnisraum. Die lokale Bevölkerung wird mit Brennholz aus dem Junkernwald versorgt.
Beiträge
Christian Freiherr von Bethmann
Assessor des Forstdienstes
Immobilienökonom EBS
Die Evolution des Menschen hat ihren Ursprung im Wald.
Intuitiv und emotional fühlen wir uns dem Wald verbunden, auch wenn wir mit der Zivilisation den Wald als Wohnort weitgehend verlassen haben.
Wälder sind weltweit, regional wie überregional Lebensgrundlage für uns Menschen. Nur eine gegenüber der Natur respektvolle und zugleich kundige Bewirtschaftung der Wälder gewährt uns Menschen nachhaltig eine Vielfalt an Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen.
Kaum ein zweiter Unternehmensbereich wird durch seine, die freie Landschaft prägende Sichtbarkeit und als Erholungsraum in der Öffentlichkeit so aufmerksam wahrgenommen, wie die Forstwirtschaft. In Wäldern und bei der Waldbewirtschaftung sind ökologische und ökonomische Interessen in einen nachhaltigen Ausgleich zu bringen. Schon 1713 prägte Hans-Carl von Carlowitz für verantwortungsvolle und vorausschauende Forstwirtschaft den Begriff der „Nachhaltigkeit“.
Wohl über 90 Prozent der Eigentümer von Wald, ob im Privatwald, in Genossenschaftswäldern oder im Kommunalwald verfügen über keine forstliche Ausbildung.
Als forstlicher Unternehmensberater mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Umsetzung aller Arbeitsbereiche der Forstwirtschaft unterstütze und berate ich seit vielen Jahren Waldeigentümer und forstliche Kolleginnen und Kollegen bei
Durch meine persönliche Erfahrung betrachte ich den Wald zunächst aus unternehmerischer Sicht. Am Anfang eines Beratungsmandates müssen die für den Einzelbetrieb individuellen Potentiale der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen identifiziert werden. Gleichzeitig gilt es, den „Status quo“ des jeweiligen Betriebes zu erfassen. Soweit sich Chancen für eine Verbesserung der Bewirtschaftungskonzeption zeigen, erarbeite ich gemeinsam mit dem Waldeigentümer einen Zielsetzungskatalog.
Naturkundliche Basis meiner Waldbewirtschaftungskonzeptionen ist aus ökonomischen wie ökologischen Gründen die „Naturnahe Waldwirtschaft“. Forstfachlich steht dafür auch der Begriff „Dauerwald“. Nach meiner über 40-jährigen beruflichen Erfahrung gewährt der ganzheitliche Denkansatz des „Dauerwaldes“ ein Maximum an Interessenausgleich zwischen den ökonomischen und ökologischen Interessen der Eigentümer, wie aber auch der Gesellschaft.
Berufliche Qualifizierung & Engagement
1981 – 1986
Studium der Forstwissenschaften, Albert-Ludwig Universität, Freiburg
- Diverse Praktika in privaten und staatlichen Forstbetrieben
- Praktika Virginia Tech, US Forst Service
Seit 1980
Betreuung des eigenen Familien – Forstbetriebs „Junkernwald“
Seit 1988
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e.V.
1987 – 1989
Referendarzeit Hessische Landesforstverwaltung
1991 – 1994
Bundesgeschäftsführer des Deutschen Forstvereins e.V.
1991 – 1992
Geschäftsführer LV Hessen Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
1994 – 2005
Vereidigter Sachverständiger für Forstwirtschaft
1995
Studium und Abschluss „Immobilienökonom EBS“
Seit 1995
Bewirtschaftung eines Naturwaldes in Tasmanien
Seit 1995
Geschäftsführender Gesellschafter Bethmann’sche Familienverwaltung, Frankfurt a. M.
Seit 1995
Aufsichtsratsmandate in diversen Unternehmen der freien Wirtschaft (VC, Food, Immobilien)
Seit 1995
Betriebsberatung im Bereich Forstwirtschaft
Waldwirtschaft
Waldbau und Naturnahe Waldwirtschaft
Leitgedanke einer naturnahen Bewirtschaftung ist, die Natur und ihre ihr eigene Dynamik und Kraft, sich bei Störungen des Waldgefüges als Waldökosystem zu erhalten und zu regenerieren (Resilienz), in das Bewirtschaftungskonzept so umfänglich als möglich einzubinden.
So viel Natur wie möglich, so wenig Kultur wie vertretbar!
Gleichzeitig soll bei ganzheitlicher und systemischer Betrachtung des Waldökosystems das Netzwerk der Artenvielfalt, die Biodiversität, auf ganzer Betriebsfläche beachtet werden. Die Berücksichtigung der Schutzfunktionen des Waldes wird damit zum Garant von Waldstrukturen, die gleichzeitig die Nutzungsoptionen erweitern.
Die Holznutzungen erfolgen als sogenannte Einzelbaumwirtschaft, bei der Bäume in Hinblick auf ihre individuellen Merkmale und Qualitäten begutachtet und Holznutzungen sehr selektiv durchgeführt werden. In den Störungszonen des Waldes, die durch die Holznutzung oder auch natürliche Zerfallsprozesse im Wald entstehen, und in denen das Tageslicht den Waldboden erreicht, entwickelt sich weitgehend ohne künstliche Eingriffe eine artenreiche Bodenvegetation aus Kräutern, Sträuchern und jungen Baumkeimlingen, die Naturverjüngung.
Gleichzeitig soll bei ganzheitlicher und systemischer Betrachtung des Waldökosystems das Netzwerk der Artenvielfalt, die Biodiversität, auf ganzer Betriebsfläche beachtet werden. Die Berücksichtigung der Schutzfunktionen des Waldes wird damit zum Garant von Waldstrukturen, die gleichzeitig die Nutzungsoptionen erweitern.
Die Holznutzungen erfolgen als sogenannte Einzelbaumwirtschaft, bei der Bäume in Hinblick auf ihre individuellen Merkmale und Qualitäten begutachtet und Holznutzungen sehr selektiv durchgeführt werden. In den Störungszonen des Waldes, die durch die Holznutzung oder auch natürliche Zerfallsprozesse im Wald entstehen, und in denen das Tageslicht den Waldboden erreicht, entwickelt sich weitgehend ohne künstliche Eingriffe eine artenreiche Bodenvegetation aus Kräutern, Sträuchern und jungen Baumkeimlingen, die Naturverjüngung.
In der Forstwissenschaft wird diese Wirtschaftsweise, bei der auf einer definierten Fläche ein Kontinuum an Entstehen, Nutzen und auch natürlichem Vergehen zu beobachten ist, auch als „Dauerwald-Wirtschaft“ bezeichnet. Im Englischen wird das Konzept mit den Begriffen „uneven age management“ oder „close to nature management“ bezeichnet.
Die konsequente Einbindung aller Entwicklungsstadien eines natürlichen Waldökosystems von den Pionierwaldstadien bis zur Zerfallsphase mit einzelnen natürlich absterbenden, teils weit über mehrere Jahrhunderte alten Bäumen ist Leitgedanke der naturnahen Waldwirtschaft. Die Integration dieser beiden Start- und Endpunkte der Waldentwicklungsphasen und partielle Nutzungs- und Eingriffsverzichte fördern die Entwicklung des Strukturreichtums und der Biodiversität von Waldökosystemen, auch wenn sie als Wirtschaftswald genutzt werden.
In Hinblick auf die Beachtung und Förderung der systemeigenen Prozesse des Waldökosystems spreche ich von einer „Prozesswirtschaft“, bei der im Sinne des auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgeführten Satzes „panta rhei“ (alles fließt) das Wirtschaften als ein Lenken der sich in Bewegung befindlichen Dinge verstanden wird.
Die sich aus dem Konzept der naturgnahen Waldwirtschaft entwickelnden Waldstrukturen muten wie Naturwälder an. Naturnah strukturierte Wälder gewähren umfassend die Schutzfunktionen des Waldes im Sinne des Lebensraums und der existentiellen Daseinsvorsorge.
Nicht zuletzt sind es gerade die Dauerwaldstrukturen, die als wirtschaftliches Rückgrat die flexible Holznutzungsoption eröffnet. Der Dauerwald strebt eine größere Stabilität gegenüber Schadereignissen an, um damit eine zwangsweise Holzernte (Kalamitätsnutzung) auf ein Minimum zu reduzieren. Während homogene Altersklassenwälder Durchforstungsmaßnahmen und Pflegeeingriffe erfordern, sind im Dauerwald Baumfällungen möglich, ohne zwingend zu sein.
Waldwirtschaft
Jagd und Waldwirtschaft
Die Jagd ist untrennbar mit der Evolution des Menschen als „Jäger und Sammler“ verbunden. Doch die Jagd in einer Kulturlandschaft unterscheidet sich grundlegend von der Jagd in ursprünglichen Lebensräumen. Während die Jagd im ursprünglichen Kontext unabdingbarer Teil der Ernährung war, und die Jagd in der Wildnis eine Möglichkeit ist, wird die Jagd in der Kulturlandschaft zum notwendigen, regulativen Eingriff.
Eine vom Menschen durch die Bewirtschaftung (Kultivierung) überformte Landschaft ehemals natürlicher Lebensräume schließt ein natürliches und sich selbst regulierendes Gleichgewicht zwischen Lebensraum und den darin lebenden Räuber- und Beutetieren weitgehend aus.
In den Lebensräumen unserer Kulturlandschaft sind es besonders verschiedene Schalenwildarten, die als „Kulturfolger“ durch das fast unbegrenzte Nahrungsangebot der Agrarlandschaft, aber auch der „kultivierten“ Wälder ohne eine künstliche Regulation in ihrer Populationsentwicklung keine Begrenzung erfahren.
Überhöhte Schalenwildpopulationen richten in der Kulturlandschaft nicht nur erhebliche wirtschaftliche Schäden an. Schalenwild reduziert durch teils selektiven Verbiss bestimmter Pflanzen den Artenreichtum der natürlichen Flora und speziell der Naturverjüngung verschiedener Baumarten.
Artenarmut der Bodenvegetation wirkt sich direkt auf den Artenreichtum an Insekten- und Vogelarten aus. Mangelnde Bodendeckung reduziert zusätzlich massiv die Rückhaltekraft von Starkregen (Hochwasserschutz) und schränkt die Grundwasserneubildung in Wäldern ein. Eine Waldbewirtschaftung, die Laubholzbäume und Strukturreichtum fördert, schafft nicht nur ästhetisch schöne Wälder, sondern unterstützt nachweislich die Funktion der Wälder als Trinkwassereinzugsgebiete.
Schmetterlinge im Junkernwald (PDF)
Im Gebirgswald ist eine dichte und strukturreiche Bodenvegetation Voraussetzung für den natürlichen Lawinenschutz durch Wald.
Gravierend wird der Wildverbiss zum Problem, wenn sich Wälder, wie derzeit durch die Trockenheit und heißen Sommertemperaturen, auf großer Fläche auflösen und nicht selber mit ihrem möglichen Artenreichtum regenerieren können.
Die wirtschaftlich messbaren Schäden durch Wild können im Einzelfall bis zu € 300,- und mehr pro Jahr und Hektar betragen.
Jagd und Wildbewirtschaftung ist in Kulturlandschaften unabdingbarer Bestandteil der Waldbewirtschaftung.
Die Jagd wird in Deutschland mehrheitlich im Rahmen der Freizeitgestaltung der Jagdscheininhaber betrieben. Das Interesse der Freizeitjagd ist sehr verständlich das Erleben eines ausreichend sichtbaren und damit „bejagbaren“ Wildbestandes. Von Jägern gehegte Wildpopulationen, die eine regelmäßige Sichtbarkeit ermöglichen, sind in den allermeisten Fällen aber nicht mit den naturwissenschaftlichen Erkenntnissen über natürliche Regenerationszyklen natürlicher Ökosysteme in Einklang zu bringen.
Qualifizierte Jagdausübung unter Berücksichtigung der Wildbiologie, des Tierschutzes und unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Jagdrechtsinhaber wie auch der Gesellschaft erfordert professionelle Jagdkonzepte.
Im Rahmen der Beratung in Einzelbetrieben analysiere ich zunächst den Einfluss der Wildpopulation auf die vom Eigentümer angestrebten Wirtschaftsziele. Gemeinsam mit dem Eigentümer entwickle ich Konzepte, um die Jagd und Wildbewirtschaftung im Interesse der Erreichung der Wirtschaftsziele gegebenenfalls neu auszurichten.
Beim Thema Jagd und Wildbewirtschaftung darf der emotionale Faktor und das Konfliktpotential mit der Freizeitjagd nicht unterschätzt werden. Da Wildpopulationen immer in gewissem Umfang Wanderbewegungen ausüben und Streifgebiete haben, bleibt die Jagdausübung in einzelnen Jagdflächen selten ohne mehr oder weniger gravierende Einflüsse auf benachbarte Jagdreviere. Meine Jagdberatung konzentriert sich neben Fragen der jagdlichen Praxis als Handwerk deshalb sehr bewusst auf die Vermittlung und Moderation einer an den Belangen der naturnahen Waldwirtschaft orientierten Wildbewirtschaftung gegenüber den Jagdbehörden und der benachbarten Jägerschaft.
Vgl. meinen Vortrag: "Jagd als Teil erfolgreicher Waldwirtschaft" (PDF)
Eigener Betrieb
Der Forstbetrieb meiner Familie, im örtlichen Sprachgebrauch der „Junkernwald“ genannt, liegt ca. 10 km nördlich von Marburg und gehört zum Wuchsgebiet Nordwesthessisches Bergland.
Der Junkernwald mit ca. 320 Hektar Betriebsfläche stockt bei durchschnittlichen Wuchsverhältnissen auf sogenanntem „mittlerem Buntsandstein“ und teilt sich zu ca. 50 % in von Kiefern und Fichten und zu 50% in von Buchen und Eichen dominierten Waldstrukturen auf. Das Gelände variiert von eben bis steil geneigt, ist aber zu 95% maschinell befahrbar. Die Höhen liegen zwischen 220 und 360 m über NN. Das Klima ist schwach subkontinental. Die Jahresniederschläge betragen ca. 650 mm, die Durchschnittstemperatur beträgt ca. 8° C.
Vorkommende Schalenwildarten sind Rotwild als seltenes Wechselwild, Rehwild und Schwarzwild als Standwild.
In fast 50 Jahren Bewirtschaftung nach Grundzügen naturnaher Waldwirtschaft haben sich auf großen Flächen Mischwaldstrukturen entwickelt, in denen sich, teils ergänzt durch Pflanzung, teils durch Naturverjüngung, eine große Anzahl auch seltenerer Mischbaumarten finden lassen.
Ziel der Bewirtschaftung
Ziel der Bewirtschaftung ist eine an den Liquiditäts-bedürfnissen des Eigentümers orientierte Erwirtschaftung von finanziellen Überschüssen.
Die Bewirtschaftung hat dabei selbstverständlich alle gesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen. Ergänzend zu den einschlägigen Forst- und Waldgesetzen sind einzelne Waldflächen als Wasserschutzgebiete für die Trinkwassergewinnung ausgewiesen, Teilflächen sind als Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete mit Brutvorkommen seltener Vogelarten geschützt.
Über gesetzliche Vorgaben hinaus nimmt die Bewirtschaftung Rücksicht auf die Anliegen der Bevölkerung. Der Junkernwald wird von Spaziergängern unter anderem auf dem Premium-Wanderweg „Junkernpfad“ als beliebtes Naherholungsgebiet in Anspruch genommen. Die Grundschule und der Kindergarten nutzen den Junkernwald als Erlebnisraum. Die lokale Bevölkerung wird mit Brennholz aus dem Junkernwald versorgt.
Der Junkernwald ist mit einer Versuchsfläche an der wissenschaftlichen Erforschung der Bewirtschaftung von Dauerwald durch die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft Deutschland e.V. (ANW Deutschland e.V.) in Zusammenarbeit mit der französischen Organisation AFI (Association Futaie Irreguliere) beteiligt.
Seit ca. 40 Jahren leite ich verantwortlich die Bewirtschaftung des Junkernwaldes. Alle maßgeblichen Arbeiten im Wald werden von mir veranlasst oder teils auch selber durchgeführt.
Neben den Leitungs-, Verwaltungs- und Holzverkaufsaufgaben, übernehme ich einzelne Baumfällungen und pflanze selber bis zu 1.000 junge Bäume seltener Mischbauarten (z.B. Eiben, Speierling, Elsbeere, Esskastanie, Weißtannen).
Ich betreue den Regiejagdbetrieb inklusive der Wildbretvermarktung. Die eigene Beteiligung an der Jagdausübung ist Motor und Motivation für die unentgeltlich jagenden Helfer im Jagdbetrieb.
Mit einem betriebseigenen Schlepper und teils selbst konzipierten Wegebauanbaugeräten unterhalte ich sehr zum Vergnügen meiner Kinder (Papa ist auf dem Schlepper) seit über 40 Jahren das Waldwegenetz. Dahinter steht der Anspruch, dass die Waldwege an 365 Tagen im Jahr eine Holzabfuhr ermöglichen sollten, ohne dass auch bei starker Inanspruchnahme Wege nach der Holzernte grunderneuert werden müssten.
Wenn auch Sie sich für „Naturnahe Waldwirtschaft“ und einschlägige Beratung interessieren, besuchen Sie mich!
Ein Erstbesuch ist kostenfrei und ermöglicht Ihnen einen Einblick in die faszinierende Welt eines naturnahen und wild erscheinenden Wirtschaftswaldes.
Projekte
Walderhalt ist wesentlicher Faktor der Daseinsvorsorge. Alles Handeln hat sich am Erhalt und der Stärkung der Waldökosysteme zu orientieren. In der aktuellen Krise der Forstwirtschaft befasst sich meine Beratung nicht mehr nur mit Verbesserungsoptionen, sondern mit dem Überleben der Betriebe und den Perspektiven für die Zukunft.
Beginnend mit dem Sturmtief Friederike am 18. Januar 2018 und der folgenden extremen Trockenheit mit gleichzeitigen Hitzerekorden in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sind viele Forstbetriebe in eine wirtschaftlich existentiell bedrohliche Situation geraten. Auf inzwischen geschätzten bis zu ca. 400.000 Hektar sind Waldbestände vertrocknet oder durch Forstschädlinge weitgehend vernichtet worden. Das Holzaufkommen aus den Schadgebieten hat den Holzmarkt in seiner Aufnahmekapazität überlastet und die Rundholzpreise haben soweit nachgegeben, dass Schadholz häufig nicht mehr kostendeckend aufgearbeitet werden kann.
Die Forstwissenschaft wie einzelne Forstbetriebe suchen Konzepte, Waldökosysteme bei den aktuell extremen Witterungsverhältnissen überhaupt zu erhalten bzw. neu aufzubauen. Neben dem bisherigen „Funktionskanon“ Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion tritt der maßgebliche Einfluss der Bewirtschaftung von Waldflächen für die Sicherung des Wasserhaushalts, des Hochwasserschutzes wie auch der Grundwasserneubildung gezielt in den Vordergrund.
In allen Projekten, die sich mit der Waldbewirtschaftungsform befassen, stand für mich immer die „Naturnahe Waldwirtschaft“ im Mittelpunkt. Mit über 40 Jahren praktischer Erfahrung in der Anwendung der Grundideen naturnaher Waldwirtschaft im eigenen Familienbetrieb gibt es für mich im Rahmen nachhaltiger Waldbewirtschaftung keine Alternative. Die aktuellen Waldschäden bestärken mich in der Auffassung, dass die Idee der Nutzung der natürlichen Resilienz der Natur, sich als Waldökosystem auf Störungen aller Art von innen heraus regenerieren zu können, die zentrale Konzeption der Waldbewirtschaftung im wirtschaftlichen Interesse der nachhaltig wirtschaftenden Waldbesitzer sein wird.
Insofern wenden sich meist Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer an mich, die gezielt ihren Forstbetrieb von einer konventionellen Waldbewirtschaftung (Altersklassenwald) zur naturnahen Waldwirtschaft (Dauerwald) entwickeln wollen.
Neben den beispielhaft unten aufgelisteten Einzelprojekten habe ich im Laufe der Jahre ungleich mehr Forstbetriebe besichtigt oder für Mandanten Kaufoptionen geprüft. In vielen Fällen hat mich die eingehende Prüfung veranlasst, von einem Kauf der Waldflächen zu den aufgerufenen Konditionen abzuraten.
Neuorganisation eines Kommunalforstbetriebes
Neuorganisation eines ca. 2.000 Hektar großen Kommunalforstes in Hessen. Die Ablösung der staatlichen Beförsterung und Aufbau der Eigenbewirtschaftung. Damit verbunden sollte der Betrieb auf Naturnahe Waldwirtschaft umgestellt werden. Schwerpunkt war die Einbindung und Unterrichtung der Bevölkerung über die Belange des Forstbetriebes. Projekt ab-geschlossen.
Kauf eines Forstbetriebes
Beratung beim Kauf eines ca. 300 Hektar großen Forstbetriebes in Hessen durch einen privaten Investor inkl. einer temporären Bewirtschaftung für zwei Jahre. In diesem Projekt wurde auch die Jagdleitung (Rotwild, Muffelwild, Rehwild, Jagdstrecke ca. 80 Stück p.a.!) übernommen. Der Betrieb sollte auf Naturnahe Waldwirtschaft umgestellt werden. Projekt abgeschlossen.
Kauf und Neuorganisation eines privaten Forstbetriebes
Beratung beim Kauf und Neuorganisation der Bewirtschaftung von ca. 1.300 Hektar Forstbetriebsfläche in Bayern (Fichten-Hochleistungsbetrieb) durch einen privaten Investor. Für den Betrieb wurde ein qualifizierter Betriebsleiter vor Ort für die Umstellung auf die Naturnahe Waldwirtschaft inkl. der Organisation des Jagdbetriebes eingestellt. Projekt wird langfristig betreut.
Beratung Bewirtschaftungskonzept Privatwald
Betreuung und Beratung verschiedener privater Waldbesitzer in Brandenburg mit zusammen ca. 3.000 Hektar, die sich zu einem Betriebsverbund zusammengeschlossen haben. Temporäre Übernahme der Bewirtschaftung von Teilflächen, Beteiligung am Jagdbetrieb. Projekt abgeschlossen.
Gutachtliche Stellungnahmen
Verschiedene gutachterliche Stellungnahmen zur Bewirtschaftung einzelner Kommunalwälder in Hessen mit Erarbeitung von Empfehlungen für die Verbesserung oder auch Neuausrichtung von Wirtschaftszielen. Diverse Projekte abgeschlossen; aktuelle Projekte in Bearbeitung.
Bewirtschaftung Naturwaldbetrieb Tasmanien
Seit 1995 Bewirtschaftung eines privaten Naturwaldbetriebes mit ca. 950 Hektar in Tasmanien nach den Grundsätzen Naturnaher Waldwirtschaft bzw. Pro Silva. Entwicklung eines Nutzungskonzeptes, Schulung der Dienstleisterinnen vor Ort, Konzeption der Walderschließung, Verhandlungen mit der benachbarten Nationalpark-Verwaltung über Recreation Potentiale. Projekt wird langfristig betreut.
* Aus Diskretionswünschen meiner privaten und öffentlich rechtlichen Mandanten verzichte ich auf die konkrete Nennung und Beschreibung meiner Beratungs-Projekte. Sprechen Sie mich an – in Einzelfällen kann nach Rücksprache gerne der Kontakt zu Mandanten hergestellt werden.
Kooperationen
Hier finden Sie Organisationen und Beiträge, deren Sichtweise und Hinweise ich in Hinblick auf die fachliche Ausrichtung meiner Beratung schätze.
Organisationen
Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW)
Bundesverband Deutschland e.V.,
Pro Silva Austria (Pro Silva)
Ökologischer Jagdverband e.V. (ÖJV)
Premium - Wanderweg „Junkernpfad“
Beiträge
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich im Einzelfall keine Gewähr.
Kontakt
Christian Freiherr von Bethmann
Am Forsthaus 1
35091 Cölbe-Schönstadt
T. 0049 (0) 6427-8024
F. 0049 (0) 6427-2543
M. 0049 (0) 172 6613913
© alle Fotos: Dr. Susanne Kress
Christian Freiherr von Bethmann
Assessor des Forstdienstes
Immobilienökonom EBS
Die Evolution des Menschen hat ihren Ursprung im Wald.
Intuitiv und emotional fühlen wir uns dem Wald verbunden, auch wenn wir mit der Zivilisation den Wald als Wohnort weitgehend verlassen haben.
Wälder sind weltweit, regional wie überregional Lebensgrundlage für uns Menschen. Nur eine gegenüber der Natur respektvolle und zugleich kundige Bewirtschaftung der Wälder gewährt uns Menschen nachhaltig eine Vielfalt an Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen.
Kaum ein zweiter Unternehmensbereich wird durch seine, die freie Landschaft prägende Sichtbarkeit und als Erholungsraum in der Öffentlichkeit so aufmerksam wahrgenommen, wie die Forstwirtschaft. In Wäldern und bei der Waldbewirtschaftung sind ökologische und ökonomische Interessen in einen nachhaltigen Ausgleich zu bringen. Schon 1713 prägte Hans-Carl von Carlowitz für verantwortungsvolle und vorausschauende Forstwirtschaft den Begriff der „Nachhaltigkeit“.
Wohl über 90 Prozent der Eigentümer von Wald, ob im Privatwald, in Genossenschaftswäldern oder im Kommunalwald verfügen über keine forstliche Ausbildung.
Als forstlicher Unternehmensberater mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Umsetzung aller Arbeitsbereiche der Forstwirtschaft unterstütze und berate ich seit vielen Jahren Waldeigentümer und forstliche Kolleginnen und Kollegen bei
Durch meine persönliche Erfahrung betrachte ich den Wald zunächst aus unternehmerischer Sicht. Am Anfang eines Beratungsmandates müssen die für den Einzelbetrieb individuellen Potentiale der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen identifiziert werden. Gleichzeitig gilt es, den „Status quo“ des jeweiligen Betriebes zu erfassen. Soweit sich Chancen für eine Verbesserung der Bewirtschaftungskonzeption zeigen, erarbeite ich gemeinsam mit dem Waldeigentümer einen Zielsetzungskatalog.
Naturkundliche Basis meiner Waldbewirtschaftungskonzeptionen ist aus ökonomischen wie ökologischen Gründen die „Naturnahe Waldwirtschaft“. Forstfachlich steht dafür auch der Begriff „Dauerwald“. Nach meiner über 40-jährigen beruflichen Erfahrung gewährt der ganzheitliche Denkansatz des „Dauerwaldes“ ein Maximum an Interessenausgleich zwischen den ökonomischen und ökologischen Interessen der Eigentümer, wie aber auch der Gesellschaft.
Gleichzeitig soll bei ganzheitlicher und systemischer Betrachtung des Waldökosystems das Netzwerk der Artenvielfalt, die Biodiversität, auf ganzer Betriebsfläche beachtet werden. Die Berücksichtigung der Schutzfunktionen des Waldes wird damit zum Garant von Waldstrukturen, die gleichzeitig die Nutzungsoptionen erweitern.
Die Holznutzungen erfolgen als sogenannte Einzelbaumwirtschaft, bei der Bäume in Hinblick auf ihre individuellen Merkmale und Qualitäten begutachtet und Holznutzungen sehr selektiv durchgeführt werden. In den Störungszonen des Waldes, die durch die Holznutzung oder auch natürliche Zerfallsprozesse im Wald entstehen, und in denen das Tageslicht den Waldboden erreicht, entwickelt sich weitgehend ohne künstliche Eingriffe eine artenreiche Bodenvegetation aus Kräutern, Sträuchern und jungen Baumkeimlingen, die Naturverjüngung.
In der Forstwissenschaft wird diese Wirtschafts-weise, bei der auf einer definierten Fläche ein Kontinuum an Entstehen, Nutzen und auch natürlichem Vergehen zu beobachten ist, auch als „Dauerwald-Wirtschaft“ bezeichnet. Im Englischen wird das Konzept mit den Begriffen „uneven age management“ oder „close to nature management“ bezeichnet.
Die konsequente Einbindung aller Entwicklungs-stadien eines natürlichen Waldökosystems von den Pionierwaldstadien bis zur Zerfallsphase mit einzelnen natürlich absterbenden, teils weit über mehrere Jahrhunderte alten Bäumen ist Leitgedanke der naturnahen Waldwirtschaft. Die Integration dieser beiden Start- und Endpunkte der Wald-entwicklungsphasen und partielle Nutzungs- und Eingriffsverzichte fördern die Entwicklung des Strukturreichtums und der Biodiversität von Waldökosystemen, auch wenn sie als Wirtschaftswald genutzt werden.
In Hinblick auf die Beachtung und Förderung der systemeigenen Prozesse des Waldökosystems spreche ich von einer „Prozesswirtschaft“, bei der im Sinne des auf den griechischen Philosophen Heraklit zurückgeführten Satzes „panta rhei“ (alles fließt) das Wirtschaften als ein Lenken der sich in Bewegung befindlichen Dinge verstanden wird.
Die sich aus dem Konzept der naturnahen Waldwirtschaft entwickelnden Waldstrukturen muten wie Naturwälder an. Naturnah strukturierte Wälder gewähren umfassend die Schutzfunktionen des Waldes im Sinne des Lebensraums und der existentiellen Daseinsvorsorge.
Nicht zuletzt sind es gerade die Dauerwaldstrukturen, die als wirtschaftliches Rückgrat die flexible Holznutzungsoption eröffnet. Der Dauerwald strebt eine größere Stabilität gegenüber Schadereignissen an, um damit eine zwangsweise Holzernte (Kalamitätsnutzung) auf ein Minimum zu reduzieren. Während homogene Altersklassenwälder Durchforstungsmaßnahmen und Pflegeeingriffe erfordern, sind im Dauerwald Baumfällungen möglich, ohne zwingend zu sein.
Berufliche Qualifizierung & Engagement
1981 – 1986
Studium der Forstwissenschaften, Albert-Ludwig Universität, Freiburg
- Diverse Praktika in privaten und staatlichen Forstbetrieben
- Praktika Virginia Tech, US Forst Service
Seit 1980
Betreuung des eigenen Familien – Forstbetriebs „Junkernwald“
Seit 1988
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft e.V.
1987 – 1989
Referendarzeit Hessische Landesforstverwaltung
1991 – 1994
Bundesgeschäftsführer des Deutschen Forstvereins e.V.
1991 – 1992
Geschäftsführer LV Hessen Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V.
1994 – 2005
Vereidigter Sachverständiger für Forstwirtschaft
1995
Studium und Abschluss „Immobilienökonom EBS“
Seit 1995
Bewirtschaftung eines Naturwaldes in Tasmanien
Seit 1995
Geschäftsführender Gesellschafter Bethmann’sche Familienverwaltung, Frankfurt a. M.
Seit 1995
Aufsichtsratsmandate in diversen Unternehmen der freien Wirtschaft (VC, Food, Immobilien)
Seit 1995
Betriebsberatung im Bereich Forstwirtschaft
Hier finden Sie Organisationen und Beiträge, deren Sichtweise und Hinweise ich in Hinblick auf die fachliche Ausrichtung meiner Beratung schätze.
Organisationen
Arbeitsgemeinschaft Naturnahe Waldwirtschaft (ANW)
Bundesverband Deutschland e.V.,
www.anw-deutschland.de
Pro Silva Austria (Pro Silva)
Ökologischer Jagdverband e.V. (ÖJV)
Premium - Wanderweg „Junkernpfad“
www.wanderinstitut.de/premiumwege/hessen/extratour-junkernpfad
Beiträge
Vortrag: „Jagd als Teil erfolgreicher Waldwirtschaft“ (Reichelsheim 2012 – Hessischer Waldbesitzerverband) [PDF]
Schmetterlinge im Junkernwald [PDF]
* Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernehme ich im Einzelfall keine Gewähr.
Beratung Bewirtschaftungskonzept Privatwald
Betreuung und Beratung verschiedener privater Waldbesitzer in Brandenburg mit zusammen ca. 3.000 Hektar, die sich zu einem Betriebsverbund zusammengeschlossen haben. Temporäre Übernahme der Bewirtschaftung von Teilflächen, Beteiligung am Jagdbetrieb. Projekt abgeschlossen.
Bewirtschaftung Naturwaldbetrieb Tasmanien
Seit 1995 Bewirtschaftung eines privaten Naturwaldbetriebes mit ca. 950 Hektar in Tasmanien nach den Grundsätzen Naturnaher Waldwirtschaft bzw. Pro Silva. Entwicklung eines Nutzungskonzeptes, Schulung der Dienstleisterinnen vor Ort, Konzeption der Walderschließung, Verhandlungen mit der benachbarten Nationalpark-Verwaltung über Recreation Potentiale. Projekt wird langfristig betreut.
* Aus Diskretionswünschen meiner privaten und öffentlich rechtlichen Mandanten verzichte ich auf die konkrete Nennung und Beschreibung meiner Beratungs-Projekte. Sprechen Sie mich an – in Einzelfällen kann nach Rücksprache gerne der Kontakt zu Mandanten hergestellt werden.
Neuorganisation eines Kommunalforstbetriebes
Neuorganisation eines ca. 2.000 Hektar großen Kommunalforstes in Hessen. Die Ablösung der staatlichen Beförsterung und Aufbau der Eigenbewirtschaftung. Damit verbunden sollte der Betrieb auf Naturnahe Waldwirtschaft umgestellt werden. Schwerpunkt war die Einbindung und Unterrichtung der Bevölkerung über die Belange des Forstbetriebes. Projekt abgeschlossen.
Kauf und Neuorganisation eines privaten Forstbetriebes
Beratung beim Kauf und Neuorganisation der Bewirtschaftung von ca. 1.300 Hektar Forstbetriebsfläche in Bayern (Fichten-Hochleistungsbetrieb) durch einen privaten Investor. Für den Betrieb wurde ein qualifizierter Betriebsleiter vor Ort für die Umstellung auf die Naturnahe Waldwirtschaft inkl. der Organisation des Jagdbetriebes eingestellt. Projekt wird langfristig betreut.